MONSTERS

M

So richtig los ging es mit den MONSTERS, dem Haupt-, Leib- und Magenprojekt des schweizerischen wilden Mannes „Lightning“ Beat(-Man) Zeller im Sommer 1986. Drei Rock’n’Roll-Maniker kamen zusammen, um ein Mahnmal gegen Synthiepop, Disco und Mainstream-Ekligkeiten zu setzen.

Zunächst in konventioneller Billy-Form mit Psycho-Anteilen, klappernder Slapbass inklusive. Es dauerte noch ein paar Jährchen, bis die MONSTERS zu der Form fanden, in der sie heute geliebt, verehrt, gefeiert werden.

Spätestens mit den „Jungle-Noise“-Aufnahmen von 1994 entwickelte der hypnotische Psycho-Fuzz-Punk-Trash seine Blüte. Mit einem eindrucksvollen Bouquet von Alben konnten sie sich in die Herzen einer weitgefächerten Fanbasis spielen, darunter Garage-Heads, Punks, Psycho-und-Rockabillies, Mods, Rocker, Hippies und Skinheads gleichermaßen.

Auf „M“, benannt nach Fritz Langs Film-Meisterwerk, feuern die MONSTERS aus allen Rohren scharfkantiges Fuzz-Material, präsentieren sich dabei in Bestform. Mit „Baby, you’re my drug“ steigen sie auf 200%igem Aggressionslevel in die Platte ein, eine rücksichtslose Garage-Nummer ohne Aussicht auf Kompromisse.

„I can’t stop“ zeigt Beat-Man als Beat-Gitarristen, allerdings, das ist so selten in Erscheinung getreten, erklingen hier, vor allem bei den Instrumental-Breaks der hemmungslos überdrehten Fuzz-Gitarre bislang ungeahnte Einschläge von Heavy-Psych.

Im besten Fall klingt das dann nach BLUE CHEER auf noch mehr Speed, als allgemein bekannt. „I don’t want you anymore“ drosselt zunächst das Tempo, kommt aber umso härter zur Sache bei primitivem Gekloppe und Geschrei am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Zum Höhepunkt kommt „M“ beim Instrumental „Bongo fuzz“.

Weitere Ausführungen sind nicht vonnöten, der Titel erklärt sich selbst, allerdings hier auch wieder mit den oben erwähnten BLUE CHEER-Anklängen. „You will die“ bringt frühe DWARVES-Aufnahmen in Erinnerung, und zum Abschluss gibt es noch eine bösartige Swing-Ballade über Ehebruch.

Zwölf Songs in einer guten halben Stunde bieten die absolute Essenz dessen, was die Schweizer Trash-Fabrikanten in ihren feinsten Momenten zu liefern imstande sind. Als Ergänzung zu „M“ hat man sich eine Art Tribut an sich selbst spendiert: 15 Bands aus dem Voodoo Rhythm-Umfeld spielen MONSTERS-Songs.

Dazu gehören langjährige Freunde wie KING AUTOMATIC, Rolando Bruno und ROY & THE DEVIL’S MOTORCYCLE. Bigernergic (Marco Repetto), bekannt von GRAUZONE oder Berns erster Punkband GLUEAMS, steuert ebenfalls eine Nummer bei, wie auch Helios & Hess, Beats Kollaborateure bei CHURCH OF HERPES.

Beide Alben sollten in Kombination miteinander genossen werden, beide sind unerlässlich für den wohlsortierten Trash-Voodoo-Blues-Punk-Terror-Plattenschrank.