NAG

s/t

Arnfinn Nag (guitar, lead vocals), Espen Nag (drums, vocals) und Hans Nag (bass, vocals) hegen eine Menge Groll gegen ... die Welt. Warum auch immer, denn sie kommen aus Stavanger im Westen Norwegens, einer extrem reiche Stadt in einem extrem reichen Land.

Aber Punks sind eben wütend, und entsprechend grollen sie gegen die Verhältnisse – „å bære nag til noen over noe“ heißt, jemandem etwas nachzutragen. NAG also. Die klingen, als schrieben wir das Jahr 1983 und nicht 2016.

DISCHARGE und CONFLICT lassen grüßen, und man hört auch, dass seitdem in Norwegen die Musikwelt mit der nordischen Version von Black Metal revolutioniert wurde. Als „Punk/Metal“ rubrizieren sich NAG selbst, „Crust/Hardcore“ wäre zu ergänzen, und ich mag diese moderne Interpretation eines Oldschool-Themas.

Schnörkellos, wütend, bestens produziert, bei aller Raserei ohne nervige Soli und mit dreistimmigem Gesang zwischen Growl und klar. Smart auch die Texte: „What is punk?“ wird sinniert, „The last viking“ muss am Seminarbüfett dran glauben, und in „Empire“ wird für eine gleichermaßen soziale wie demokratische Gesellschaft argumentiert – zu DISCHARGE-Zeiten klang das dystopischer und weniger konstruktiv.

Cooles Debüt, mitreißende Band.