NATURAL CHILD

Okey Dokey

Dass hier ausgemachte Freunde der GRATEFUL DEAD werkeln, klingt bereits bei den ersten Licks des optimistischen Openers „Sure is nice“ durch. VW-Bus-tauglicher Indiepop trifft hier auf haschumnebelten Seventies-Country-Boogie, das ergibt einen wüstentrockenen Walter White-Blues, nicht unähnlich den famosen texanischen HACIENDA, deren „Barbacoa“-Album ähnlich funktionierte.

Bei „Out of sight“ verbinden die Brüder ihre Leidenschaft für „Tres Hombres“ von ZZ TOP mit spacigen Analog-Synthie-Blubbereien, das funktioniert in der Tat bestens, leider gerät das Album im Verlauf in immer konventionelleres Fahrwasser, Seite zwei bietet eher konventionellen CnW, Westcoast-Melodien aus Redneck-Country.

Tiefpunkt ist gewiss der „No woman, no cry“-Verschnitt „Self centered blues“, dessen Langatmigkeit nicht mal Jerry Garcia und Co. so derartig sedierend hätten spielen können. Schade jedenfalls, dass die progressiven Ansätze bei NATURAL CHILD im Schatten des solcher Hippie-Scheußlichkeiten stehen müssen, und dass dem Album auf halber Länge die Puste ausgeht.

Für eine tolle EP hätte es alle Male gereicht.