FÜR IMMER PUNK?

Klaus N. Frick

Wer hier eine Vorstellung von Klaus N. Frick benötigt, der braucht auch kein Review, weil er sich im Ox sowieso nur die bunten Bilder anschaut. Hier werden Kurzgeschichten versammelt, die Klaus über all die Jahre in verschiedenen Heften, Zeitschriften und sonstwo veröffentlicht hat.

Es gibt zwar eine lose chronologische Reihenfolge, die aber auch mal gebrochen wird und zum Teil große Sprünge zwischen den Jahren macht. Stören tut das nicht, weil jede der Geschichten für sich alleine steht und es keine Rahmenhandlung gibt, in die sich alles einfügen muss, außer vielleicht das Leben mit Punk im Kopf.

Es ist kein „Komm, lass den Opa mal vom letzten Krieg im dem letzten Jahrtausend erzählen“, kein „Früher war alles und ich sowas von geil“ und auch keine chronologisch-unwissenschaftliche Aufarbeitung der Punk-Geschichte in Gestalt einer verkappten Autobiografie.

Es sind die kleinen Dinge des Punk-Alltags, die sich mit Klaus vom hintersten Eck im Schwarzwald über andere Stationen in die Hauptstadt aller Provinzstädte (Karlsruhe) bewegen. Gerade richtig als Klolektüre für jemanden wie mich, der keine Stunden auf der Toilette verbringt, weil draußen Frau und Kind lauern, sondern der nur geht, wenn er wirklich muss.

Eine Story reicht stresslos für einen Gang, was eine Auszeichnung ist, denn die Kurzgeschichte (kasse dich furz!) ist die Königin aller Literaturdisziplinen. Lang kann jeder, so mittel bis schlecht sowieso.

Vieles, was Schwarzwaldklausi in seine gewohnt präzisen Sätze packt, kommt einem sehr vertraut vor, wenn man ebenfalls mit Landluft aufgewachsen ist. Macht einen kurzweiligen Heidenspaß beim Lesen.