JOHNNY CASH

Robert Hilburn

Noch eine Cash-Biografie. Braucht es die wirklich? Nachdem ich sowohl beide Autobiographien gelesen habe und zahlreiche weitere, teils leider überflüssige Biographien, war mein erster Gedanke ein klares Nein.

Doch mit Blick auf den Autor und dessen eigene Lebensgeschichte ist schnell klar, dass mit diesem Buch eine absolut sinnvolle und vor allem mit Hintergründen gefüllte Bio vorliegt, die eine optimale Ergänzung zu Cashs eigenen Büchern darstellt.

Hilburn ist nicht nur eine Koryphäe der Musikerbios, er kannte Cash seit den Sechziger Jahren persönlich und war der Letzte, der ihn vor seinem Tod interviewte. Hilburn führte Gespräche und Interviews mit zahllosen Wegbegleitern und Cashs Familie.

Davon zeugen die sehr intimen und privaten Fotos, die aus den privaten Sammlungen der Familienmitglieder stammen. Daher bietet dieses Buch einen zusätzlichen und oft neutraleren Blick auf einen der größten Musikkünstler, als es dessen eigene Bücher könnten.

Hilburn kann als Außenstehender eine Perspektive einnehmen, die keinem der anderen zahlreichen Biografen gelungen ist, und die vor allem Cash selbst nie möglich gewesen wäre. Erfreulich ist vor allem, dass sich dieses Buch nur wenig in Details ergeht, die in schon vorhandenen Büchern breitgetreten wurden.

Wenn hier oft beschriebene Ereignisse vorkommen, dann vor allem, um anhand dieser die Persönlichkeit Cashs und dessen Leben tiefergehend zu beleuchten. Abgerundet wird das Buch mit einer Diskografie die dankenswerterweise nicht nach Schema F vorgeht, indem hunderte Alben aufgeführt werden, sondern die sich auf Schwerpunkte konzentriert und nach Thematiken richtet.