DER MANN, DER VOM HIMMEL FIEL

Anfang des Jahres verstarb überraschend David Bowie. Die Wiederveröffentlichung von „Der Mann, der vom Himmel fiel“ (mit ihm in der Hauptrolle) in restaurierter, wenn auch nur bedingt spektakulärer Form auf DVD und Blu-ray mit neuem Bonusmaterial hat aber nichts mit den üblichen pietätlosen Marketingstrategien beim Ableben wichtiger Künstler zu tun, sondern mit dem 40-jährigen Jubiläum des von Nicolas Roeg gedrehten ungewöhnlichen und poetischen Science-Fiction-Films, basierend auf Walter Tevis’ Buch von 1963.

Im gleichnamigen Roman erzählt Tevis von einem menschenähnlichen, superintelligenten Außerirdischen, der vom durch Atomkriege zerstörten Planeten Anthea auf die Erde kommt und durch die Patentierung der hochentwickelten Technologie seines Heimatplaneten zum reichen Mann wird.

Dieses Geld steckt er in ein Raumfahrtprojekt, um so die letzten Überlebenden seines Planeten zu retten. Doch der Außerirdische muss letztendlich vor der von Hass und Gier vergifteten Lebensweise der Menschheit kapitulieren und kann nicht mal mehr die Erde verlassen.

Somit ist Tevis’ Roman wie viele Science-Fiction-Geschichten vor allem eine vielschichtige humanistische Parabel. Und in den Siebzigern gab es wohl kaum jemand, der einen Außerirdischen in Menschengestalt besser hätte verkörpern können als das popkulturelle Alien David Bowie.

Bowie sollte eigentlich auch den Soundtrack komponieren, das erledigte dann THE MAMAS & THE PAPAS-Kopf John Phillips. Bis auf ein Stück, das auf dem 1977er-Album „Low“ enthalten ist, gilt Bowies ursprünglich für den Film komponierte Musik aber als verschollen.

Wie bedeutsam der Film für Bowies damalige Karriere offenbar war, zeigte sich auch daran, dass die Plattencover von „Low“ und „Station To Station“ auf Standbildern aus „Der Mann, der vom Himmel fiel“