OLIVER STONE COLLECTION

Wie auch bei der aktuellen Filmconfect-Veröffentlichung von „Butch Cassidy und Sundance Kid“ steht bei der „Oliver Stone Collection“ vor allem die neue Mediabook-Verpackung im Mittelpunkt, die mit Reproduktionen der Filmplakate und Booklet (in dem sich Prof.

Dr. Marcus Stiglegger mit Oliver Stones Lebenswerk auseinandersetzt) aufwartet. Denn die hier enthaltenen Stone-Werke „JFK – Tatort Dallas“ (1991), „Wall Street“ (1987) und „Platoon“ (1986) wurden bereits von 20th Century Fox auf Blu-ray veröffentlicht.

Wer allerdings einen Einstieg ins Schaffen von Oliver Stone sucht, einem der vielleicht wichtigsten amerikanischen Filmemacher und Drehbuchautoren der Achtziger und Neunziger, bekommt hier drei seiner exemplarischsten Werke geliefert.

Vor allem „Platoon“ (mit einem jungen Charlie Sheen) ist einer der persönlichsten Filme von Stone, der selbst von 1967 bis 1968 in Vietnam im Fronteinsatz war, zweimal verwundet wurde und den das Thema auch noch in späteren Arbeiten wie „Geboren am 4.

Juli“ und „Zwischen Himmel und Hölle“ beschäftigte. „Platoon“ bleibt trotz der Heroisierung der US-Soldaten immer ein um Realismus bemühter packender Antikriegsfilm. Ein Jahr später ging es den skrupellosen Machenschaften der moralisch verkommenen Wall Street an den Kragen (ebenfalls mit Sheen in der Hauptrolle) – Vorbild für Stones Figuren waren zwei real existierende Wallstreet-Millionäre.

Mit dem Dokudrama „JFK – Tatort Dallas“ nahm sich Stone dann eines weiteren amerikanischen Traumas an, der Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963, deren Hintergründe ein Staatsanwalt aufzuklären versucht.

Auch wenn sich Stone dabei in die Untiefen von spekulativen Verschwörungstheorien begab, ist „JFK“ ein filmisch brillanter Höhepunkt seines bisherigen Schaffens geblieben.