ALL THEM WITCHES

Sleeping Through The War

Der warme Sound von ALL THEM WITCHES würde gut zur wundervoll-dramatischen HBO-Serie „Treme“ von David Simon und Eric Overmyer passen, die in New Orleans spielt: Blues, Hendrix und eine Prise BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB – das Erfolgsrezept hält an.

„Sleeping Through The War“ ist eine Mischung aus Jam-Session und Experiment. Das ist nicht zwingend progressiv, sondern baut auf dem Südstaaten-Blues auf und wird ergänzt mit erfrischenden Orgel- und Pianoklängen.

Das Quartett aus Nashville, TN knüpft beim vierten Studioalbum also da an, wo es beim Meisterwerk „Dying Surfer Meets His Maker“ 2015 aufgehört hat. Das Gute an ALL THEM WITCHES ist ja, dass zwar bereits beim ersten Durchlauf richtig erstklassige-Songs ins Ohr stechen wie „Don’t bring me coffee“ (erinnert an Brant Bjork) und „Internet“ (mit der Textzeile „I guess I go live on the Internet“ ...).

Je öfter der Sound aber bei „3-5-7“ dröhnt, je öfter die Backroundsängerinnen beim Delay-lastigen Jam von „Am I going up?“ ertönen, desto mehr taucht man ein in die Soundlandschaft von ALL THEM WITCHES.

Mit Songlängen zwischen drei und zehn Minuten bietet „Sleeping Through The War“ die gewohnte Bandbreite. Mir persönlich fehlen aber die Akustiksongs, welche das Vorgängeralbum zum Klassiker gemacht haben.