ARTLESS

Tanzparty Deutschland

Zuletzt gab es 2014 eine Vinylauflage dieses Klassikers, nun wurde nachgepresst und ich zitiere, was ich 2007 zur CD-Version schrieb: Essentielle deutsche Punk-Archäologie mit Rüdiger von Teenage Rebel: ARTLESS, angeblich aus Duisburg, aber in echt eher aus Düsseldorf und dem Ruhrgebiet stammend, waren von Mitte 1979 bis Ende 1981 eine der, wie Zeitzeugen behaupten, besten deutschen Bands jener Zeit, und mit ihrer Single „Mein Bruder is ’en Popper“ hatten sie sogar so was wie einen kleinen Hit.

„Tanzparty Deutschland“ war ihr erstes und einziges Album, erschien damals nur als Kassette und erfuhr dann 1990 die Wiederveröffentlichung im LP-Format, war seitdem aber wieder out of print.

[...] Die Soundqualität ist bedingt durch unauffindbare Originalbänder zwar relativ rauh, aber warum sollte sie auch besser sein als damals, als man das Tape auf billigen Kassettenrecordern übersteuert in die Gegend blastete – und wirklich schlecht geht sowieso anders.

„Unrasiert und ungekämmt“ forderten ARTLESS – die übrigens nichts mit der gleichnamigen US-Band des MRR-Kolumnisten Mykel Board zu tun haben – „Peace & Anarchy“, singen auch mal eine „Schnulze“, geben mit „Punk ’80“ eine sehr negative Szenebeschreibung ab, fressen statt Drogen lieber „Knoblauch“ – und beklagen im oben schon erwähnten Song den musikalischen Geschmack des Bruders.

„Pogopunk“ nannte man damals den Sound der Duisburger, die seinerzeit durch den ARD-Fernsehfilm „No Future“ bundesweit bekannt wurden. Kommt mit Textblatt.