DISGUST

World Of No Beauty

Hier begehe ich einen vorsätzlichen Königsmord. Es ist immer so eine Sache mit Wiederveröffentlichungen: Bei manchen freut man sich, wenn von alten guten Bands längst vergriffene Alben wieder erhältlich sind.

Manche Bands werden aber zu schnell mit einem angeblichen Kultstatus versehen. Bei DISGUST aus England ist das genau so eine Sache. Die Crustpunks werden bei diesem Album vermutlich verhärtete Lenden bekommen.

Auf dem „World Of No Beauty“-Album von 1997 spielten DISGUST einen mega mächtigen D-Beat mit Grunzgesang, abgerundet wurde das Ganze durch ein DISCHARGE-mäßiges Anti-War-Layout, wo man als Betrachter glaubt, mitten im Kriegsgeschehen zu stehen.

Hört man sich nur einen einzigen Song von DISGUST an, kann man den durchaus gut finden. Allerdings verfügen die elf Studio Songs immer nur über ein und denselben schnellen Beat und die Variationsbreite tendiert vollends gegen null.

Davon kriege ich fiesen Ohrenkrebs! Unerträglich! Der zwanzigminütige Abschlusstrack „Hymn for a dying planet“ mit seinem sich ewig wiederholenden Gitarrengriff mag vielleicht das Leiden unseres Planeten verdeutlichen, aber die Umsetzung ist tödlich nervend.

Kann man machen, ja, hört sich dann aber scheiße an. Zudem waren DISGUST textlich nah an einer Fliege dran. Abgerundet wird die CD durch eine Live-Aufnahme aus Deutschland.