LEE HAZLEWOOD

Cowboy In Sweden

Es hat schon eine bittere Ironie, dass ausgerechnet mit seinem wohl ambitioniertesten Werk Lee Hazlewoods LHI-Imperium ein unrühmliches, verfrühtes Ende fand. Hazlewood hatte mit den Profiten seiner Hits mit Nancy Sinatra das Label aufgebaut, und dort allerlei hochinteressante, wenn auch meist arg erfolglose Acts aufgenommen, und dabei eine Unmenge von Kohle verbrannt.

Kurz bevor dann alles den Bach runterging, kam Lee dann 1969 nach Schweden, wo er erstaunlicherweise immer noch sehr angesagt war. Er traf dort auf den Filmemacher Torbjörn Axelman. Die beiden verstanden sich bestens und verständigten sich auf eine Zusammenarbeit, Hazlewood lieferte ein Soundtrack-Album für den gleichnamigen Kult-Klassiker, den Film „Cowboy In Sweden“, einer psychedelischen Erzählung über Lees „Abenteuer“ in Schweden, seinem neuen Heimatland.

Darauf enthalten sind einige von Lees stärksten Songs dieser Periode, aufgenommen während einer dreijährigen Reise von Studio zu Studio. Mit hochkarätigsten Sessionmusikern (Big Jim Sullivan, Hal Blaine, Sonny Curtis, Nicky Hopkins, Jerry Cole und vielen anderen aus dem „Wrecking Crew“-Umfeld) entstand in Paris, London, Los Angeles sowie Stockholm das reinste Destillat des puren Lee Hazlewood-Sounds; üppig arrangierter melancholischer Countrypop, der oft mit lakonischem Humor flirtet („Pray them bars away“).

Zudem gibt es hier einige hinreißende Duette Hazlewoods mit der schwedischen Sängerin Nina Lizell, die jederzeit das Niveau seiner besten Arbeiten mit Nancy Sinatra halten. Ein leider viel zu kurz gekommenes Album, völlig unterbewertet, und unverständlicherweise der Abgesang auf eine von Hazlewoods kreativsten Phasen.