MIOZÄN

Surrender Denied

Aufgeben gilt nicht! Surrender denied! Das Motto von MIOZÄN-Bassist Frank, der im Vorfeld dieses Albums eine Krebserkrankung durchstehen musste, wurde zum alternativlosen Titel des Albums – dem ersten von MIOZÄN seit dem Abschiedswerk „Thorn In Your Side“ von 2000.

2001 kam die Auflösung, Job und andere Bands standen im Vordergrund, dann 2009 eine einmalige Reunion-Show – und seit Ende 2014 flackerte das Flämmchen MIOZÄN wieder, das nun nach durchstandener Erkrankung seitens Frank und mit Kuddel als altem neuem Sänger sowieso zwei neuen Mitgliedern wieder richtig hell leuchtet.

„Surrender Denied“ knüpft quasi nahtlos an den New York-angelehnten Hardcore der Neunziger an, den MIOZÄN vor zwanzig Jahren schon perfekt durchexerzierten. Neben den RYKER’S gab es seinerzeit gar nicht so viele einheimische Bands, die mit New Yorkern wie SICK OF IT ALL, MADBALL oder AGNOSTIC FRONT mitmischen wollten und konnten – und heute sieht es nicht anders aus.

Das neue Album ist eine Kampfansage, an die eigenen Dämonen, an die Krankheit (siehe Titelsong), an die Scheiße da draußen (MIOZÄN positionieren sich klar gegen all die grassierende Hohlbirnigkeit) und kommt wuchtig und locker zugleich daher, erinnert mich an die letzten AGNOSTIC FRONT-Releases.

Nicht zu metallisch, melodiös, mit einer leichten Prise Oi! – Musik wie eine wütend gereckte Faust. Cool: Das INSTED-Cover „We’ll make the difference“. Well done – so mitreißend war Hardcore aus Deutschland lange nicht mehr!