RANTANPLAN

Licht und Schatten

Man mag mich belehren, aber RANTANPLAN gehören zu den sträflich unterschätzten Bands im Lande. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Wenn der Name RANTANPLAN fällt, dann heißt es häufig: Äh, „Hamburg 8 Grad Regen“ ist’n cooler Song.

Oder: Ach ja. Skapunk. Nett. Oder: Hießen die nicht mal ... BUT ALIVE? Dabei haben sich RANTANPLAN ihre Meriten längst verdient. Wer bislang richtig hinhörte, der entdeckte eine Band, die das nordische Lebensgefühl transportiert.

Und das liegt seit jeher viel näher an der Melancholie und Ernsthaftigkeit als am Lebemann-Image, das einem rund um die Reeperbahn vorgegaukelt wird. Soll heißen: RANTANPLAN blickten immer schon auf die Schattenseite, zwischen die Zeilen, in Abgründe.

Sie waren immer schon mehr als Trompetenparty. Und „Licht und Schatten“ steht geradezu beispielhaft dafür. Natürlich, auch auf dieser Platte gibt es, wenn man so will, einen Blödelsong wie „Hörbie“, bei dem man getrost weiterskippen darf, wenn man nicht gerade fünf Bier intus hat.

Aber ansonsten regieren zumeist Schwermut, Angst, Unverständnis für das Abdriften der Gesellschaft in Ego-Gefilde. Die Nationalismus-Abrechnung „D“, das Quasi-Titelstück „Schattenmensch“ oder das fröhlich klingende aber eigentlich bitterböse „Revolution“ gehören zum Besten, was Frontmann Torben Meissner und seine Band je geschrieben haben.

In diesen Momenten ist „Licht und Schatten“ eine Platte der Reife und der dunklen Lyrik, die nicht weiter entfernt sein könnte vom Image aus Jubel, Trubel und Heiterkeit, das man dieser Band gerne nachsagt.

RANTANPLAN existieren seit 21 Jahren. Es wird Zeit, dass Deutschland diese Band auch mal entdeckt.