SOUNDGARDEN

Badmotorfinger

Es ist immer interessant, auf Alben zu treffen, die einem zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas bedeutet haben, aber seitdem im Plattenschrank ungehört herumstanden. So eine Platte ist „Badmotorfinger“, das dritte Album von SOUNDGARDEN und ihr zweites für den Major A&M, das letztes Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feierte, was natürlich einherging mit einer Neuauflage in unterschiedlich umfangreichen und teuren Editionen.

Die Version für den Normalverbraucher auf zwei Discs enthält auf der zweiten CD noch Alternativaufnahmen der Albumtracks und Live-Stücke – nichts, weswegen man besonders aus dem Häuschen sein müsste.

Das Album selbst ist ansprechend remastert worden, wobei man das Ganze irgendwie härter in Erinnerung hatte – interessant, wie sich doch die Hörgewohnheiten verändern. Auch wenn man sich erst wieder an das Gequengel von Sänger Chris Cornell gewöhnen muss und den tendenziell noch vorhandenen Mief der Grunge-Ära, ist „Badmotorfinger“ immer noch eines der besten Alben, das Anfang der Neunziger in diesem Kontext aufgenommen wurde.

Natürlich bieten SOUNDGARDEN hier auch nur modernisierten Hardrock, aber der ist schön tight eingespielt und produziert, und klingt vor allem weniger holperig als auf den vorherigen Alben der Band.

„Rusty cage“ hört man sich inzwischen zwar lieber in der Version von Johnny Cash an, aber „Jesus Christ pose“ ist immer noch ein echter Brecher und das Highlight des Albums, auf dem leider nicht alle Songs gleich gut gealtert sind.