Rudi Protrudi

THE FUZZTONE

Band 1 von Rudi Protrudis Autobiografie – Untertitel: „ Raisin’ A Ruckus“ – endet 1986, und da macht Band 2 – Untertitel: „A Life At Psychedelic Velocity“ weiter. 13 Jahre, so schreibt der Endsechziger Protrudi im Epilog von Band 2, arbeitete er an dieser Autobiographie, ein Opus Magnus, das man sich in dieser Ausführlichkeit auch von anderen Musikern wünschen würde.

Natürlich, Rudi erzählt hier seine Geschichte, die ist oft gnadenlos subjektiv, aber wer als Musiker so eine starke Marke ist, von dem hätte man auch keine immer ausgewogene Darstellung erwartet.

Und selten bekommt man von einem Musiker eine so ungefiltert niedergeschriebene, nicht von Ghostwriter und Verlag bearbeitete Lebensgeschichte zu lesen. Dabei übernimmt der THE FUZZTONES-Boss die Rolle des Erzählers und lässt jeweils seine Wegbegleiter in kommentierenden Einschüben zu Wort kommen – zum Schluss hin seine Gattin Lana.

Das durchgehend farbige Buch mit vielen privaten Fotos und Abbildungen von Flyern, Postern etc. endet im Jahr 2015 mit der ausführlichen Beschreibung der Geburt der gemeinsamen Tochter Twila May und Lanas Rudi würdigenden Worten: „The man is a true American superhero, as relentless as Superman or Batman.

He is Fuzz Man!“ Besonders unterhaltsam finde ich die Anekdote, wie Rudi nach einer endlosen Serie von verletzten Mitmusikern in spe sich in seiner Verzweiflug über so viel Unglück daran einnert, dass ihn einst zu Highschool-Zeiten angeblich eine zurückgewiesene Verehrerin „verhext“ hat.

Er spürt die Dame auf, ruft sie an – und die verneint die „Verhexung“. Auch Band 2 kommt mit CD, enthalten sind 34 Songs von Bands, in denen Rudi spielt(e), chronologisch angeordnet von 1966 bis 2013.