CASINO BLACKOUT

Punkrocktape

In Füssen wird Eishockey gespielt. Mehr nicht. Dachte ich bisher jedenfalls – und irrte. Denn auf einmal wird dort unten im Süden auch noch Punkrock gemacht. Und zwar recht guter. CASINO BLACKOUT hört man auf diesem Debüt an, dass sie es wissen wollen.

Die zwölf Songs klingen nach viel Leidenschaft und Liebe zum Sujet. Sie klingen nach Menschen, die mit offenen Armen loslaufen, um so ein kleines bisschen die Punkrockwelt da draußen mit all ihren Punks zu erobern.

Sicherlich, ketzerisch könnte man sagen: Dass sie dabei so ein klein wenig (das Aussehen, die Zusammenstellung der Band, das Piano in vielen Songs, die hier und da nach Pathos klingenden Texte!) wie die BROILERS 2.0 rüberkommen, passt in die Genrelandschaft: Wenn alle Post-Punk- und Post-Hardcore-Newcomer wie TURBOSTAAT klingen wollen, weil die nunmal die derzeit angesagteste und erfolgreichste Band des Genres sind, dann müssen Punks wie CASINO BLACKOUT, die auf Melodien und klaren Gesang stehen, eben einen auf Sammy Amara und Co.

machen, um sich Gehör zu verschaffen. Man könnte aber auch sagen: „Punkrocktape“ ist einfach gut gemacht und weckt die Neugier darauf, mehr von diesem Quintett aus vier Herren und einer Dame zu hören.

Einzig die Tatsache, dass so junge Jungspunde – älter als 23 sieht keiner von ihnen aus – von guten alten Zeiten singen, verwirrt mich immer wieder.