FEELIES

In Between

Vor sechs Jahren hatten THE FEELIES mit „Here Before“ in Originalbesetzung anknüpfen können an ihre nicht unweit von R.E.M., VIOLENT FEMMES oder YO LA TENGO angesiedelten folkrockigen Werke „The Good Earth“, „Only Life“ aus den späten Achtzigern.

Ihren etwas seltsamen Kultstatus bescherte der Band 1980 ihr Debüt „Crazy Rhythms“ mit seinem rhythmischen Avantgarde-Gitarren-Pop, der noch auf New Wave und Krautrock zurückzuführen war.

Aber auch danach war diese spezielle perkussive hypnotisch-monotone Qualität des legendären Debüts immer gut spürbar, auch wenn THE FEELIES bereits auf Album Nr. 2, „The Good Earth“ von 1986, traditioneller und weniger wild klangen.

Manch einer wird den Sound von THE FEELIES möglicherweise sogar als recht verschlafen bezeichnen, angefangen bei Glenn Mercers schüchternem Flüstergesang, was sich beim entspannten Tempo und der insgesamt sehr zurückgelehnten Stimmung ihrer Platten fortsetzt.

Was nicht heißt, dass THE FEELIES nicht rocken wollten beziehungsweise können, was sie gerade beim „Reprise“ des Titeltracks am Ende des aktuellen Albums unter Beweis stellen, der in bester VELVET UNDERGROUND-Manier in purem Gitarren-Noise gipfelt.

Überhaupt ist das Songwriting von Lou Reed in der späteren Phase von VU weiterhin sehr präsent, wenn nicht sogar der Dreh- und Ange2unkt des FEELIES-Sounds, dessen filigranen melodische Höhepunkte sich innerhalb der stoischen Rhythmik auf äußerst sparsame und subtile Art entfalten.

Und so stellt sich auch auf „In Between“ wieder schnell die alte Magie dieser herrlich zeitlos klingenden Band ein.