RESIDENTS

The Ghost Of Hope

Merkwürdig, das ist eines der wenigen Attribute, das auf die meisten RESIDENTS-Veröffentlichungen seit ihrer Gründung Ende der Sechziger passt. Ansonsten gestaltet es sich eher schwierig, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Obwohl, ein paar Dinge bilden schon so etwas wie einen roten Faden: So verschanzte man sich beispielsweise von Beginn an hinter sorgfältig gestreuten und in Fankreisen viel und gerne diskutierten Mythen (beispielsweise traten alle Bandmitglieder ausschließlich maskiert und verkleidet auf, um anonym zu bleiben).

Außerdem ist jedes Album an einem Grundthema ausgerichtet (hier geben sich gezielte Provokationen, kompletter Nonsens und lahme Banalitäten wie Coveralben die Klinke in die Hand). „The Ghost Of Hope“ zielt – ganz Steampunk – auf Zugunglücke des 19.

Jahrhunderts ab, was in der wirklich ausgesprochen durchdachten 1-Ausgabe in Form eines quadratischen Mini-Hardcoverbuchs mit zeitgenössischen Bildaufnahmen und historischen Hintergründen ausführlich erläutert und sorgfältig dokumentiert ist.

Oder zu sein scheint. Denn am Ende stellt der zylindertragendende RESIDENTS-Eyeball die mal wieder zentrale Frage: „Real?“ Muss jeder für sich entscheiden. Originell? Dito. Musikalisch liefern von Avantgarderock-Experimenten unterlegte sprechgesangartig vorgetragene Schauerballaden nur wenig Neues.

Egal. Der Kult geht weiter.