BLACKHEARTS

Dokumentationen über Black-Metal-Bands, -Szene und die Widersprüchlichkeit derselben gibt es eine ganze Menge. Meist ging es bisher um die Anfänge, um die Morde und Kirchenbrände in den Neunzigern. „Blackhearts“ nimmt eine andere Perspektive ein und dokumentiert drei Bands, die alle für Konzerte nach Norwegen reisen und die unterschiedlicher nicht sein könnten.

FROM THE VASTLAND sind das Kind des Iraners Sina, der dort sein Ding durchzieht, und immer in der handfesten Bedrohung lebt, für seine Musik inhaftiert zu werden. Seine Band wird in Norwegen von bekannten Musikern live unterstützt und ein Gespräch mit Nocturno Culto bringt es auf den Punkt, in dem er zugibt: „Ich weiß nicht, ob ich das unter diesen Vorzeichen genauso durchgezogen hätte.“ Irgendwie sympathisch sind auch LUCIFERIAN aus Kolumbien, aber deutlich stranger, da sie um eine Reisegenehmigung zu bekommen, ihre Seele in einer schwarzen Messe dem Satan verkaufen.

Und sie meinen es ernst, da sie zuvor in Kontakt zu einem Hohepriester stehen, der sich als alter Mann im Rollstuhl herausstellt, der über Satan predigt. Schwierig wird der Film mit den Griechen NAER MATARON, die sich als unpolitische Band bezeichnen, aber mit Kaiadas einen waschechten Neonazi in der Band haben, der für seine Partei Goldene Morgenröte im Parlament sitzt und wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung während der Dreharbeiten in den Knast wandert.

Wenn ich mir die Liste an Verbrechen und Morden bei seiner Partei ansehe, soll er von mir aus da schmoren, bis er zur Strafe in den Himmel kommt. „Blackhearts“ ist informativ und sehenswert, da er nichts beschönigt.