AUF DER KUGEL STAND KEIN NAME

Es ist schon wieder gut sieben Jahre her, dass Jack Arnolds „Auf der Kugel stand kein Name“ („No Name On The Bullet“) nach seiner Erstaufführung 1959 in den deutschen Kinos seine Heimvideopremiere auf DVD erlebte.

Jetzt folgt bei Koch die Auswertung auf Blu-ray. Allerdings war die damalige DVD schon so gut, dass man hier nicht von einem qualitativen Quantensprung sprechen kann. Das Bonusmaterial beschränkte sich auf den englischen Trailer und eine der acht Episoden von „Jack Arnold erzählt“, die in den Achtzigern vom WDR produziert wurden, als Intro für eine Reihe über diesen legendären amerikanischen Regisseur.

Allerdings ging es in dieser Episode gar nicht um „Auf der Kugel stand kein Name“, sondern um die „Die Rache des Ungeheuers“. Auf der Blu-ray ist jetzt nur noch der Trailer zu finden. Hinzu kamen englische Untertitel (deutsche gibt es nach wie vor nicht), was einen interessanten direkten Vergleich mit der nicht immer ganz originalgetreuen, aber hinsichtlich der Sprecher exzellenten deutschen Synchronisation ermöglicht.

Der 1992 verstorbene Arnold war ja vor allem für seine Horror/Science Fiction-Filme bekannt wie „Der Schrecken vom Amazonas“, „Tarantula“ oder „Die unglaubliche Geschichte des Mister C.“, „Auf der Kugel stand kein Name“ gehört zu der Handvoll Western, die er ebenfalls drehte.

Hauptdarsteller Audie Murphy, ein mehrfach ausgezeichneter Kriegsheld des Zweiten Weltkriegs und Star vieler Western dieser Zeit, hat hier vielleicht eine seiner besten Rollen als skrupelloser Killer mit knabenhafter Unschuldsmiene, der die Bevölkerung eines kleinen Kaffs in Angst und Schrecken versetzt, da erst spät klar wird, auf wen er es wirklich abgesehen hat.

Mehr eine psychologische Charakterstudie als ein typischer Western dieser Zeit, und mit einer der bemerkenswertesten Filme von Arnold.