JACK REACHER: KEIN WEG ZURÜCK

Als 2012 „Jack Reacher“ in die Kinos kam, eine recht werkgetreue Verfilmung von Lee Childs Buch „One Shot“ (dt. „Sniper“), dem neunten Roman seiner Jack Reacher-Reihe, waren vor allem die Fans dieses Krimi-Serienhelden alles andere als begeistert.

Denn die Hauptrolle spielte Scientology-Aushängeschild Tom Cruise, der überhaupt nicht der Romanfigur entsprach, denn Reacher, ein ehemaliger US-Militärpolizist, ist fast zwei Meter groß und wiegt über 100 Kilo.

Obwohl unter der Regie von Christopher McQuarrie ein angenehm wirklichkeitsnaher Genrefilm mit Pulp- und Noir-Anklängen und Siebziger-Flair entstand, abseits des sonstigen hohlen Blockbuster-Allerleis, floppte der Film und vom angedachten Reacher-Kino-Franchise war keine Rede mehr.

Dennoch gibt es jetzt einen weiteren Reacher-Film, wieder mit Cruise in der Hauptrolle, allerdings diesmal mit Edward Zwick als Regisseur. Mit Zwick hatte Cruise bereits 2003 den hervorragenden „Last Samurai“ gedreht.

Insofern stellt sich „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ gleich als doppelte Enttäuschung heraus, der weder die Qualität der früheren Zusammenarbeit von Zwick und Cruise erreicht, noch die des ersten Reacher-Films.

„Jack Reacher: Kein Weg zurück“ geriet dabei so vorhersehbar und formelhaft – inklusive einer unehelichen Tochter von Reacher –, dass man große Lust bekommt, den Machern ein paar schallende Ohrfeigen zu verpassen.

Cruise selbst agiert völlig lustlos, und seine Partnerin, „How I Met Your Mother“-Star Cobie Smulders, ist als toughe Actionheldin leider eine traurige Fehlbesetzung. Unverständlich auch, dass man nach dem neunten Roman der Reacher-Reihe jetzt ausgerechnet den 18.

verfilmte, der wiederum die Handlung von drei anderen Büchern weiterspinnt. „Never go back“ heißt der Originaltitel, und das hätten die Produzenten mal besser beherzigen sollen.