EIN VERTRAG MIT GOTT

Will Eisner

Der erste Band der Will Eisner-Bibliothek bündelt die drei Alben „Ein Vertrag mit Gott“, „Lebenskraft“ und „Dropsie Avenue“. Alle diese Mietshausgeschichten sind in den 1970er-Jahren entstanden und bilden Milieuportraits der verschiedenen im Laufe der Zeit in der Bronx miteinander konkurrierenden Migrantengruppierungen.

Wie sich das für eine ordentliche Gesamtausgabe gehört, gibt es eine vorangeschobene bibliographische Notiz rund um Eisner, ein Verzeichnis der in dieser Ausgabe exklusiv enthaltenen Illustrationen, ein 2004 von Eisner höchstpersönlich verfasstes Vorwort sowie ein resümierendes Nachwort von Andreas C.

Knigge. Viel interessanter Stoff also auch für schon mit Eisner Vertraute. Beispielsweise erläutert Eisner, wie er in der Hoffnung, einen belletristischen Verlag für sein von Frans Masareel, Otto Nückel und Lynd Ward inspiriertes Projekt mit der Intention, „ernsthafte Erzählungen“ in Bilder zu fassen, ködern zu können, erstmals das Wort Graphic Novel ins Spiel brachte.

Ein bemerkenswertes Dokument zur Geschichte New Yorks, gezeichnet von jemandem, der vieles hier in Bildern Verewigte so oder so ähnlich selbst vor Ort erlebt hat: „Sehen Sie mich als zeichnenden Zeitzeugen, als zufälligen Beobachter, der vom Leben erzählt und vom Tod, der von tragischen Vorfällen berichtet und von der niemals endenden Mühsal, sich zu behaupten.

Oder zumindest nicht unterzugehen.“ Ob sich sonst etwas im Vergleich zur 2010 erschienenen Version geändert hat? Ja. Endlich wurde eine erheblich preisgünstigere Paperbackausgabe aufgelegt.

Sonst scheint mir diese im Vergleich zum Hardcover unverändert. Ist aber eigentlich auch vollkommen egal, denn ein absolutes Musst-du-gelesen-haben ist „Ein Vertrag mit Gott“ so oder so.