CHROME

Techromancy

Mit dem Tod des CHROME-Gründers Damon Edge im Jahr 1995, der sich gut zehn Jahre zuvor von seinem damaligen Partner Helios Creed auf eher unschöne Weise losgesagt hatte, begann ein unangenehmes Gerangel um die Rechte an dem Namen CHROME und deren Veröffentlichungen.

Noch Mitte 2014, als Creed anlässlich eines neuen CHROME-Albums namens „Feel It Like A Scientist“ in Köln weilte, äußerte er im Interview seinen Unmut über nicht autorisierte Neuauflagen alter CHROME-Platten, vor allem in Bezug auf das Label Cleopatra.

Offenbar hat Creed seinen Frieden mit Cleopatra gemacht, denn die haben aktuell fast den gesamten CHROME-Backkatalog wiederveröffentlicht, die anfangs in einer Schnittmenge aus Proto-Punk, Industrial und Psychedelic Rock zu einem außergewöhnlichen Sound fanden.

Mit „Feel It Like A Scientist“ folgt jetzt ein weiteres neues CHROME-Album, das ebenfalls bei Cleopatra veröffentlicht wurde, und mit dem Creed erneut erfolgreich deren frühen Sound aufgreift (auch das strange Artwork erinnert daran), geprägt von einem Mix aus straightem Rock und chaotischen Soundfetzen.

Schwer zu sagen, wie das auf jemanden wirkt, der zum ersten Mal mit CHROME konfrontiert wird. Selbst wenn Creed damit nur bedingt an die wilden Frühwerke der Band anknüpfen kann, wirken CHROME musikalisch heute noch genauso aus der Zeit gefallen wie damals und schweben wie aktuell auch die Space-Rock-Pioniere HAWKWIND weiterhin soundtechnisch von allem Irdischen befreit in den Weiten des Kosmos.