DAHMERS

In The Dead Of Night

Liest man mal nach, was für ein kranker Fucker dieser Jeffrey Dahmer war, da wird einem doch ganz anders. Der 1960 geborene US-Amerikaner brachte zwischen 1978 und 1991 auf bestialische Weise 16 Menschen um, bevor er gefasst wurde und 1994 im Knast selbst Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

Über die 2011 – angeblich auf einer Halloween-Party – gegründete Band deshalb den Stab zu brechen, liegt mir fern, schließlich ist das Spiel mit provokanten Schock-Themen und -Fotos von jeher Teil der Punk-DNA.

Serienkiller wurden in den Neunzigern gar Teil der Popkultur. 2014 kam das erste Album „Demon“ auf dem kleinen Label Farsot Records, 2015 erkannte Lövely die Qualitäten der zwar optisch etwas auf Horrorpunk machenden DAHMERS, die musikalisch aber zum Glück nicht zu solchen Kaspereien neigen.

Im gleichen Jahr und auch 2016 folgten je eine EP, und nun ist mit „In The Dead Of Night“ das zweite Album raus. Darauf präsentiert sich die Band aus Bullerbü, äh, Bromölla erneut als gelungenes Hybrid aus Glamrock und leicht überdrehtem, melodievernarrtem Punkrock mit nervös-überdrehter Kante – in diesem Heft fielen schon Vergleiche mit LOST SOUNDS, NINE POUND HAMMER und NEW BOMB TURKS.

Orgel, mehrstimmiger Gesang, krachige Punksongs – bei mir zündet so was immer.