GRAVETEMPLE

Impassable Fears

2006 gegründet, veröffentlichten GRAVETEMPLE 2007 ihr Debüt „The Holy Down“ auf Southern Lord. 2009 legten sie in Eigenregie „Le Vampire De Paris“ nach, seitdem kein weiterer Release, aber sporadische Auftritte, unter anderem 2013 beim Roadburn Festival.

Auf dieses Jahr gehen auch die ersten Aufnahmen für „Impassable Fears“ zurück. „We will bring war onto the stage“, sagte der aus Ungarn stammende Sänger Attila Csihar im Vorfeld der ersten Show, die im Gründungsjahr in Israel stattfand und vom Libanonkrieg überschattet war.

Kriegsverherrlichung? Militarismus? Kaum, eher ein „schamanistischer“ Umgang mit dem Thema: „The spritual, existential and metaphysical are also key concerns for GRAVETEMPLE to explore sonically“, heißt es dazu labelseitig.

Kann man so stehenlassen, kann man als Brimborium abtun und ignorieren, denn Texte liegen zumindest meiner (Vorab-)Version nicht bei und die Musik ist in diesem Fall künstlerischer Ausdruck genug: dystopischer Lärm mit wildem, teils tribalistisch anmutendem Drumming (Oren Ambarchi heißt der Mann, Australier, in zig Projekten aktiv) und extremem Tiefbassgrummeln.

Dazu der vokale Furor von Attila, der dämonisch gurgelt und zischt und krischt, und, als Krönung, extrem genialer Gitarrenlärm von Stephen O’Malley, ganz in SUNN O)))-Manier. Nenn es Doom, nenn es Drone, nenn es Noise, nenn es Industrial, erkenne darin Black Metal – GRAVETEMPLE sind von allem etwas und doch ganz eigen.

Harter Stoff, den ich labilen, depressiven Menschen vorenthalten würde.