HUMBLE PIE

Official Bootleg Box Set Volume 1

Aus den Mod-Ikonen SMALL FACES entwickelten sich gleich zwei wichtige Bands, die den Seventies-Boogie-Rock neu definieren sollten: Die FACES mit Rod Steward und Steve Marriotts HUMBLE PIE. Letztere konnten als „Supergroup“ mit Gitarrenwunderkind Peter Frampton und SPOOKY TOOTH-Bassmann Greg Ridley groß auftrumpfen, definierten in der Ära der ausgedehnten Blues-Jams Standardwerke von Ray Charles oder Bo Diddley auf ihre eigene Weise und wurden zu beliebten Performern der Hippie-Ära.

Frampton verließ leider die Band 1971, gerade, als sich in den USA Erfolg abzeichnete. Sein Nachfolger wurde COLOSSEUM-Gitarrist Clem Clempson, mit dem HUMBLE PIE einen härteren Sound bekamen.

Vier Live-Mitschnitte aus den Jahren 1972/73 (Chicago, Tokio, Charlton und im Londoner Rainbow) hat Chery Red ausgegraben und in eine Pappbox gesteckt. Leider handelt es sich durchweg um „Crowd-Recordings“, wurde also von Fans im Publikum mit eigenen Bandgeräten mitgeschnitten.

Und deshalb ist die Soundqualität natürlich teils grottig, man muss schon wirklicher Fan sein, um den mumpfigen Soundbrei goutieren zu können. Zudem ist die Clempson-Ära künstlerisch bei weitem nicht so ergiebig wie die Zeit mit Peter Frampton, als die Band noch kreative Statements anstelle von endlosen Solo-Daddeleien lieferte.

In der Summe ein eher enttäuschender Release, zumal „offizielle“ Bootlegs sowieso ein Widerspruch in sich sind.