KRANK

Die Verdammten

Gut so, KRANK setzen da an, wo sie auf ihrer ersten LP aufgehört haben, nehmen den nächsten Schritt und komprimieren das Ganze. Was das heißt? Das heißt, dass „Die Verdammten“ tighter und noch ein wenig verspielter klingt als die vorhergehende LP und der 7“-Nachschlag.

Mit anderen Worten: Die Band hat sich gefunden und spielt sich langsam warm. Dass von hier kein Schrott oder Mittelmaß zu erwarten ist, dürfte so ziemlich jedem klar sein, der die letzten Veröffentlichungen verfolgt und abgefeiert hat (darunter ich).

Textlich weiterhin bei aktuellen Themen, die die Welt bewegen, hochhibbeliger Gesang, nahe an der Schnappatmung (ja, den mag man oder mag ihn nicht) und musikalisch bewegen wir uns im vorderen Drittel der Hamburger Oberliga.

Würden wir kurz zehn Jahre vorspulen, wäre dies bereits ein „Klassiker“. Wir sind aber 2017, und in zehn Jahren betet die nächste Generation dafür, dass sich irgendjemand erbarmt, diese Scheibe neu aufzulegen.

Setzt natürlich voraus, dass der Planet bis dahin noch bevölkert ist. Kaufen oder dumm sterben, das ist hier die Frage. Einziges Manko: zu kurz! Sollte diesmal wieder eine zweite „Resterampe“ hinterhergeschoben werden, fahre ich eigenhändig in den Norden und beschwere mich persönlich!