MARC ALMOND

Hits And Pieces – The Best Of Marc Almond And Soft Cell

Marc Almond und seine erste Band SOFT CELL sind seit den Achtzigern schon mit zahlreichen „Best Of“-Compilations bedacht worden, auch wenn der Großteil der Musikkonsumenten außer dem SOFT CELL-Überhit „Tainted love“, einer Coverversion von Gloria Jones’ Soul-Single aus dem Jahr 1965, geschrieben von Ed Cobb, wenig oder gar nichts von Almonds Schaffen bewusst wahrgenommen haben dürfte.

Erst im letzten Jahr erschien mit „Trials Of Eyeliner“ eine zehn CDs umfassende Almond-Werkschau, der jetzt mit „Hits And Pieces“ eine Sparversion folgt, die als profane Einzel-Disc und als deutlich repräsentativere 2CD-Deluxe-Edition mit 35 Songs erhältlich ist.

Letztendlich scheitert auch diese an einer sinnvollen Aufarbeitung von Almonds sehr heterogenem Schaffen, der unglaublich smarte, anspruchsvolle Popmusik an der Grenze zu klassischer Musik produzieren konnte, ebenso wie schlagereske Peinlichkeiten und eindimensionale Dancefloor-Nummern.

Aber selbst in den grenzwertigsten Momenten ist da immer noch der Interpret Almond, der zu den vielleicht besten Sängern der letzten knapp vierzig Jahre gehört, was schon seiner Band SOFT CELL ihre Ausnahmestellung im Synthie-Pop der Achtziger sicherte.

Was Almond bei seinem Soloschaffen danach fehlte, und was auch diese Compilation deutlich macht, war ein ähnlich brillanter Arrangeur wie Dave Ball. Insofern fällt Almonds späterer Output dagegen deutlich ab, besitzt aber dennoch für den Bereich kommerzieller Popmusik eine extrem hohe Qualität.

Ernsthaft bewerten lässt sich so eine Compilation nur schwer – sie ist, was sie ist, eine subjektive Auswahl von Stücken eines außergewöhnlichen Künstlers mit extrem großer stilistischer Bandbreite, die versucht einen Zeitraum von über 35 Jahren abzudecken.