NEO NOIRE

Element

Frederyk Rotter ist nicht nur Labelmacher, sondern hat noch für gefühlt jede Musikrichtung, die er mit seiner Gitarre abdecken kann, eine Band am Laufen. ZATOKREV sind wahrscheinlich am bekanntesten, sein neuestes Baby NEO NOIRE, an dem auch ZATOKREV-Gitarrist Tobi Glanzmann beteiligt ist, hat allerdings Potenzial, durch die Decke zu gehen.

Denn die beiden Herren zelebrieren hier Heldenverehrung par excellence, ohne zu dumpfen Kopien zu verkommen. Und die Helden sind jene aus Seattle, sind Grunge und Ähnliches, am ehesten konkret bei SMASHING PUMPKINS und ALICE IN CHAINS zu verorten.

So zieht sich die melancholische Stimme durch das gesamte „Element“ und wüsste man es nicht besser, würde man denken, Billy Corgan hätte eine neue Band. Etwas Grunge-untypisch sind die ausufernden Gitarrensolos (sic!), die Rotter/Glanzmann hier abliefern, aber die beiden verstehen tatsächlich, ihre Gitarren sprechen zu lassen, eine Kunst, die heute nur wenige Gitarristen beherrschen.

Macht in der Summe eine ausgesprochen sympathische Hommage an die späten Achtziger und frühen Neunziger in Washington.