ROKY ERICKSON

All That May Do My Rhyme

Vor sieben Jahren hatte Roger Kynard Erickson, der physisch und psychisch arg mitgenommene Frontmann der wegweisenden Psychedelic-Rock-Band 13TH FLOOR ELEVATORS aus den Sechzigern, mit „True Love Cast Out All Evil“ tatsächlich noch mal ein neues Album aufgenommen, seitdem hat man nicht mehr viel vom inzwischen 69-jährigen Texaner gehört.

Auf „True Love Cast Out All Evil“ überraschte Erickson mit stark folkrockigen Klängen. Allerdings hatte er bereits 1995 mit „All That May Do My Rhyme“ auf Trance Syndicate, dem Label von BUTTHOLE SURFERS-Drummer King Coffey, ein Album veröffentlicht, das musikalisch mehr an die MOUNTAIN GOATS erinnerte als an den typischen Psychedelic Rock, für den Erickson vor allem bekannt ist.

An der Gitarre ist bei drei Stücken Paul Leary zu hören, ein weiteres Mitglied der BUTTHOLE SURFERS, neben Charlie Sexton, der Mitte der Achtziger im Alter von 16 als Gitarrist mal der heiße Scheiß war.

Die meisten Songs sind tatsächlich neu, aber mit „Starry eyes“, „Don’t slander me“ (mit starker Buddy Holly-Schlagseite) und „Haunt“ gibt es hier auch Neueinspielungen älterer Erickson-Klassiker.

Wie schon die ursprüngliche Veröffentlichung unterschlägt die Neuauflage auf LP und CD auf dem Cover den 12. Track, die rare Single „We got soul“ der SPADES, Ericksons erster Band vor 13TH FLOOR ELEVATORS.

Auch wenn die Platte langjährige Erickson-Fans damals enttäuscht haben muss, ist „All That May Do My Rhyme“ über die Jahre eher besser als schlechter geworden und ein immer noch äußerst hörenswerter Beleg für das besondere songwriterische Talent Ericksons.