BLOODCLOT

Up In Arms

Will man sich mit John Joseph über BLOODCLOT unterhalten, muss man aufpassen, nicht auf das Thema CRO-MAGS zu sprechen zu kommen. Er und Harley Flanagan sind sich bekanntlich spinnefeind, und die Verletzungen sitzen tief bei Joseph.

Rachegefühle streitet der vegane Triathlet freilich ab, PMA ist eher sein Ding, und doch ist „Up In Arms“ ein Tiefschlag seinem Ex-Bandkollegen gegenüber: Während Harley mit den CRO-MAGS schon lange nichts mehr auf die Reihe gebracht hat, knallt einem John Joseph unter den Namen BLOODCLOT zwölf grundsolide Oldschool-Hardcore-Songs vor die Brust.

Dem Namen nach ist es eine Fortsetzung jenes Bandprojektes, mit dem Joseph 2008 ohne Label im Rücken das „Burn Babylon Burn!“-Album veröffentlichte, doch die Musiker sind diesmal ganz andere, das Ganze ist als „richtige“ Band mit Touren etc.

angelegt. An der Gitarre stößt man auf Johns alten Freund Todd Youth (unter anderem WARZONE, MURPHY’S LAW), Bass spielt Nick Olivieri (einst QUEENS OF THE STONE AGE und zig andere), und am Schlagzeug sitzt Joey Castillo (ebenfalls ex-QOTSA, DANZIG etc.

pp.). Angeblich hat Metal Blade-Boss Brian Slagel aus purer Begeisterung die Band gesignt und mit Zeuss als Produzent ins NRG-Studio in L.A. geschickt. Wäre hierbei nichts Brauchbares herausgekommen, man hätte wohl seinen Glauben an die Musikwelt verloren.

„Up In Arms“ ist erfreulicherweise kein krampfhaft auf Oldschool-NYC-Hardcore machendes Album. Die Einflüsse sind da, aber insgesamt ist das eher wie ein Kreuz-und-quer-Best-Of des Achtziger-US-Hardcore, ganz ohne modernistische Schnörkel, mit so einem gewissen BAD BRAINS-Einschlag – verständlich, waren die doch die Ziehväter des jungen John.

Könnte man ohne weiteres mit OFF! auf Package-Tour schicken.