BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE

s/t

Im Rachut-Werkkanon kommen BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE nach ANGESCHISSEN und DAS MOOR. Von 1991 bis 1994 war die Band aktiv, 1992 erschien das einzige Album auf Buback und begründete die Legende – die Vorgängerbands waren seinerzeit nie so bekannt.

Das Cover gestaltete der Kunststudent Daniel Richter, lange bevor er zum bekannten Künstler wurde – wo hängt denn das Original an der Wand? Das Major Label, das ja genau das nicht ist, sondern indie as fuck, hat nun diesen Klassiker des Hamburg-Punk neu aufgelegt, und zwar auf Basis der remasterten Version, die 2000 auf Schiffen erschien, mit anderer Reihenfolge als das Original, und ebenfalls mit zwei Songs mehr als beim Original.

Fakt: das grandiose Punk-Statement „1976“ (auch gerne von den BOXHAMSTERS gecovert) und „Wills nicht mehr“ waren ursprünglich nicht Teil des Albums. Natürlich mit drauf: Das BLONDIE-Cover „Picture this“, mit den Gastsängern Duncan Redmonds (unter anderem SNUFF) und Sean Forbes (WAT TYLER).

Produziert wurde das Album von Christian Mevs (unter anderem SLIME). Das Textblatt orientiert sich am Buback-Original, und um die Sache komplett zu machen, gibt es als Bonus eine 7“ mit fünf weiteren Songs: zweimal Sampler, dreimal Proberaum.

Darunter: „Kommando Sonne-nmilch“. Beim nach langer Zeit Malwiederhören der Platte fällt auf, dass der Sound damals noch irgendwie kompakter, flinker und hektischer war – wie bei Menschen, die einem nahe sind, fallen Veränderungen bei Figur und Gesicht auch erst dann so richtig auf, wenn man sich alte Fotos und Videos anschaut.

Und bei RATTTENGOLD, der offiziellen Rachut-Rachut-Coverband, klingen die alten Hits mittlerweile auch anders. Bester Song hier, schon immer (neben „1976“): „Bandwurm“ – Himmel, wie düster und fies und hart.

Diese Platte muss man haben und muss man kennen, um zu verstehen, warum so viele deutschsprachige Bands, die seitdem gegründet wurden, so klingen (und so texten), wie sie es tun. Mit Download-Code.