COLT

Everything Seems Grey

Aus der Asche von Leverkusener Hardcore-Bands wie PROFAN und OMEGA TRUST sind wie der sprichwörtliche Phönix COLT auferstanden. Dominik Reichel und Christian Eggert haben ein neues Studioprojekt ins Leben gerufen, das zunächst noch auf Bühnenperformance verzichten soll.

COLT errichten undurchdringliche Gitarrenwände aus todtraurigen Akkordfolgen, schwermütig gejanglet, das Tempo wird dabei nie richtig angezogen, sie schleppen sich missmutig im Midtempo-Bereich über die Runden, meistens jedoch bleibt es fast im Zeitlupenbereich.

Darüber werden dann melancholische Melodiebögen geschlagen, mit „Everything Seems Grey“ ist es also treffend betitelt. Vor 25 Jahren erzeugten die unter dem oft eher hilflos aufgeklebten Etikett Sad/Slowcore musizierenden CODEINE ähnliche Klänge.

Manches klingt auch wie eine leicht sedierte Version von HÜSKER DÜ oder SUGAR auf Hustensaft. Ein hervorragendes Werk in jedem Fall, um die eigene Schwermut mal hemmungslos auszuleben. Das zu 100% im D.I.Y.-Modus produzierte und selbst verlegte Album (im wunderhübsch winterlich illustrierten Digipak) ist ein gelungener Einstand, man kann hoffen, dass zeitnah die Bühnenpremiere von „Everything ...“ stattfinden wird.