DEAD CROSS

s/t

Der Überraschungseffekt bei Projekten, an denen der FAITH NO MORE-Sänger und Ipecac-Betreiber Mike Patton beteiligt ist, hält sich inzwischen in Grenzen. Irgendwie hat Patton schon fast alles durch, was sich an möglichen musikalischen Verrücktheiten auf Platte umsetzen lässt, bis hin zu schmalzigem Italo-Pop der Sechziger auf „Mondo Cane“.

Überraschend ist eigentlich nur noch das dafür herangezogene Personal, das vorgibt, in welche Richtung die Reise gehen soll. Ex-SLAYER-Schlagzeuger Dave Lombardo, der ja auch schon bei Pattons Projekt FANTÔMAS dabei war, engagiert man sicherlich nicht, wenn man Midtempo-Balladen spielen will.

Und Bassist Justin Pearson, von THE LOCUST, SWING KIDS und zahlreichen anderen Bands im Bereich Hardcore/Punk/Grindcore und Betreiber des Labels Three One G, ist auch nicht gerade ein Mann der sanften Töne.

Hinzu kommt Michael Crain an der Gitarre, der mal bei RETOX gespielt hat, bei denen ebenfalls Pearson beteiligt war. Mit zehn Stücken bringt es das DEAD CROSS-Debüt auf knapp dreißig Minuten, es wird also ordentlich Gas gegeben.

Patton tobt sich auf gewohnte Art am Mikro aus, während die Mitstreiter dazu frickeligen Hochgeschwindigkeits-Hardcore spielen, der nicht gerade durch ausgeklügeltes Songwriting auffällt, trotz überraschender Breaks und Tempowechsel, und vor allem auf möglichst komprimierte Aggression setzt.

Was dann allerdings doch ziemlich aus dem Rahmen fällt, ist eine eigenwillige Coverversion des BAUHAUS-Songs „Bela Lugosi’s dead“, ohne die dem Album wirklich erinnerungswürdige Momente fehlen würden.