DOLE

Flashes Of Brilliance, Warts N’ All

Dieses Label hat ein Händchen für bisher (weitgehend) unbekannte Punkrock-Juwelen. Der DOLE-Schlagzeuger Paul Vjestica war 17 und ging noch zur Schule, als sich die Band 1977 in Peterborough, im Osten Englands, gründete.

Die fünfköpfige Band präsentierte 1978 auf ihrer einzigen 7“ einen großartigen Mix aus JAM-beeinflussten Sixties-Mod-Punk mit Orgel „New wave love“ und frühen STRANGLERS „Hungry men no longer steal sheep but are there hanging judges“ und spielte zu Recht im Vorprogramm von Gruppen wie 999, UK SUBS, RADIATORS FROM SPACE und SKIDS.

Viel zu früh löste sich die Band 1979 wieder auf. 2016 gab es eine Reunion für das Blackpool Festival, ohne den 2014 an Krebs verstorbenen Sänger Ian „Emu“ Neeve. Leider sinkt auf „Flashes Of Brilliance, Warts N’ All“ die Soundqualität der insgesamt 23 Songs.

Die Songs der 7“ sind nicht nur musikalisch top, dann folgen fünf Stücke von einer nicht verwendeten Studioaufnahme, die sind soundtechnisch schon an der Grenze. Der Rest wurde via Kassettenrekorder in verschiedenen Locations aufgenommen und klingt dementsprechend.

Eine wiederveröffentlichte 7“ wäre absolut top gewesen, aber so? So bleibt doch ein recht zwiespältiger Eindruck zurück. „Hätte, wäre, könnte“ – ja, aus DOLE hätte eine große Band werden können.