HIDDEN ORCHESTRA

Dawn Chorus

Ein kurzers Reinhören in egal welches Werk von Joe Acheson, der die filigrane Musik von HIDDEN ORCHESTRA komponiert, reicht aus und man kommt nicht umhin, ihm eine fein ausgearbeitete, künstlerische Vision zu unterstellen; zu formvollendet und in sich geschlossen wirkt jeder einzelne Track.

„Dawn Chorus“, sein drittes Album, bildet da keine Ausnahme, auch wenn es in mehrfacher Hinsicht von der bisherigen musikalischen Ausgestaltung abweicht. Unverwechselbar bleibt das lässige, an Drum’n’Bass und HipHop angelehnte Drumming, die immersiven Bassläufe und die vorsichtige Konzentration auf Geigenmelodien, die in „Wingbeats“ am eindrücklichsten zur Entfaltung kommen.

Neu hingegen ist der Einsatz von schwebenden Blasinstrumenten, der aus der Zusammenarbeit mit CLARINET FACTORY aus Tschechien erwuchs. Die ausufernde Instrumentierung und die anmutige Rhythmik werden von Vogelgesängen und Naturaufnahmen getragen, die Acheson über die Jahre gesammelt hat und die die Kompositionen fein ausbalancieren.

„Dawn Chorus“ ist bei all seiner üppigen Vielfalt von einer so selbstverständlichen Homogenität, ist bei all seiner vordergründigen Komplexität von einer derartig akzentuierten Klasse, dass es wie aus Versehen sowohl dem Jazz als auch der (Neo)Klassik den Weg in die Zukunft weist.