HVØSCH

Thornsmoat

Empfohlene Tags für diese Platte: Black Metal, experimental, atmospheric, vegan, Doom, Drone, Sankt Petersburg. Das Internet macht die Eingrenzung eines Subjekts mittels weniger Begriffe so einfach, doch es ist eine „kalte“ Beschreibung, es fehlt das Vleisch am Gerippe.

Deshalb: HVØSCH sind zu fünft und gründeten sich 2013 im russischen Sankt Petersburg, und man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass man dort als vegan lebender Atheist und Tierrechtler gerade eher schwierige Bedingungen vorfindet – die russischen Gesellschaft wird unter Putin immer repressiver und abweichlerischen Minderheiten gegenüber zunehmend feindselig, die ultrakonservative orthodoxe Kirche immer einflussreicher.

Umso mutiger, dass eine Band wie HVØSCH ihre Utopie von einer unterdrückungsfreien Gesellschaft formuliert und dazu textlich auf die Geschichte eines von Menschen gejagten Fuchses als Parabel auf echte und im übertragenen Sinne stattfindende (Hexen-)Jagden zurückgreift.

Die Musik pendelt dabei zwischen leisen, nahezu akustischen Passagen und extrem lauten, druckvollen Parts. Irgendwo zwischen NEUROSIS und WOLVES IN THE THRONE ROOM liegt das Ergebnis, das auf einem sensationell gefärbten Stück Vinyl vorliegt: Sieht aus wie ein Latte Macchiato (natürlich mit Sojamilch).

Ich glaube, mit HVØSCH würde ich mich gerne mal unterhalten. Textblatt liegt bei, diese sind zwar nicht aus dem Russischen übersetzt, aber in dem kleinen Aufsatz „The fate of the black fox“ wird auf Englisch das Anliegen erklärt.