SINGLE MOTHERS

Our Pleasure

Nach „Negative Qualities“ von 2014 und diversen Kleinformaten haben die Kanadier SINGLE MOTHERS nun ihr zweites Album raus, in Nordamerika wieder auf Dine Alone, in Europa auf Big Scary Monsters aus England.

Ihre Debütsingle 2012 war auch gleichzeitig die erste Veröffentlichung auf dem vom TOUCHÉ AMORÉ-Sänger Jeremy Bolm gegründeten Label Secret Voice. Gegründete hatte die Band Frontmann Drew Thomson bereits 2008 in London, Ontario.

Klingt weltstädtischer, als es ist, handelt es sich doch um eine Kleinstadt auf halbem Wege zwischen Toronto und Detroit. Offensichtlich ist Thomson die einzige Konstante im Line-up der „alleinerziehenden Mütter“, jeder Release, so heißt es, wurde mit einer anderen Besetzung aufgenommen.

Mich haben die SINGLE MOTHERS schon beim ersten Durchlauf gepackt: Thomson hat die richtigen noisy Riffs am Start, packende Melodien im Midtempo, und er hat eine faszinierende Stimme, die mit leichter Distortion aufgenommen wurde und eine angenehm drängenden Komponente hat.

SEBADOH zu ihren erfolgreichsten Zeiten kommen mir in den Sinn, hier wildert einer kreuz und quer durch den Indierock-Garten der Neunziger und macht nie den Fehler, zu nett und zu brav zu sein – „Well wisher“ etwa ist ein noisiger Punk-Brecher, der dennoch Hit-Charakter hat.

HÜSKER DÜ konnten so was einst auch sehr gut. Und dann ist da noch so was „Ditch digger“-haftes am Sound der SINGLE MOTHERS, der einfach das nötige Quäntchen Eigenständigkeit und Biss hat, um sich deutlich abzuheben.

My pleasure!