TAU CROSS

Pillar Of Fire

Das TAU CROSS-Debüt hat vor zwei Jahren bei mir eingeschlagen wie eine Bombe, meine Anlage über Wochen nicht für einen anderen Release geräumt und meine persönliche Album-des-Jahres-Wertung überlegen gewonnen – auch heute noch ein 10-Punkte-Werk.

Klar, dass die Erwartungen an den jetzt vorliegenden Nachfolger „Pillar Of Fire“ enorm waren. Habe ich nun mit Enttäuschung zu kämpfen? Auch nach diversen Hördurchläufen und dem Interview mit Rob Miller (zu finden weiter vorne im Heft) bin ich noch unschlüssig.

Die Platte ist wieder wahnsinnig gut produziert und enthält diverse Hits aus Robs Feder („On the water“, „Killing the king“), die sich auch auf jedem AMEBIX-Album gut gemacht hätten. Das einzige Problem, das ich habe, ist die größere stilistische Bandbreite, die „Pillar Of Fire“ vom Vorgänger unterscheidet, denn dieses Mal haben sich auch die beiden Gitarristen Andy und Jon mit eigenen Songs eingebracht (etwa „Seven wheels“ und „Bread and circuses“).

Ihre eigenen Bands MISERY und WAR//PLAGUE können mit den songwriterischen Qualitäten eines Rob Miller aber leider nicht ganz mithalten. So ist das Album mit etwas weniger Hooks gesegnet, als es noch beim selbstbetitelten Debüt der Fall war – dafür ist „Pillar Of Fire“ abwechslungsreicher und breiter aufgestellt.

Klagen auf hohem Niveau also. Für meine Jahres-Top-3 wird es auch dieses Mal reichen. Übrigens: Beim Doppel-Vinyl und der Digitalversion sind drei Bonustracks enthalten, die qualitativ nicht abfallen.