MARVEL’S DAREDEVIL

Selbst wenn einem Superhelden-Adaptionen inzwischen verstänlicherweise völlig zum Hals heraushängen sollten, lohnt es sich dennoch, auch bei der zweiten Staffel der von Drew Goddard konzipierten Netflix-Serie „Daredevil“ einen Blick zu riskieren.

Denn die hat gerade in Sachen Action noch mal zugelegt, weshalb die FSK einige Folgen aufgrund der zahlreichen expliziten Gewaltszenen mit einer „ab 18“-Freigabe bedacht hat. Zumal mit der Figur des Punisher – der Kriegsveteran Frank Castle, der angetrieben durch den Mord an seiner Frau und seinen Kindern einen Rachefeldzug gegen das organisierte Verbrecher startet – eine neue Figur auftaucht, die vor radikaler Selbstjustiz nicht zurückschreckt, gespielt vom Ex-„The Walking Dead“-Darsteller Jon Bernthal.

Ebenfalls neu hinzu kam Elektra, eine Auftragsmörderin, die der blinde Anwalt Matt Murdock aka Daredevil bereits während des Studiums kenne lernte und mit ihr eine Liebesaffäre hatte, und die wie er von Stick (in der Serie von Scott Glenn gespielt) in Sachen Martial Arts ausgebildet wurde.

Sowohl Elektra als auch Stick sind Anfang der Achtziger entstandene Kreationen von Frank Miller, dessen Comic „Der Mann ohne Furcht“ von 1993 bereits die erste Staffel von „Daredevil“ maßgeblich beeinflusst hatte.

Und in der zweiten Staffel gibt es gleich eine weitere Miller-Storyline in Bezug auf die geheimnisvolle japanische Ninja-Organisation „Die Hand“, die ins organisierte Verbrechen verwickelt ist und mit Hilfe Schwarzer Magie Tote wieder zum Leben erwecken kann und diese zu ihren Sklaven macht.

Was die Vermischung unterschiedlicher Figuren und Ereignisse angeht, weicht die Serie zwar deutlich von den „Daredevil“-Comics ab, entwickelt aber durch die Integration übernatürlicher Elemente ihren ganz eigenen Reiz.