WÖRTERBUCH DES BESORGTEN BÜRGERS

Robert Feustel, Nancy Grochol, Tobias Prüwer, Franziska Reif (Hg.)

Der besorgte Bürger hat es nicht leicht: Er ist „fremd im eigenen Land“, seine Kinder werden von „Ficki-Ficki-Fachkräften“ „frühsexualisiert“, er ist umgeben von „Genderwahn“, ihm droht die „Islamisierung“, die „linksgrün-versiffte“ „Lügenpresse“ übt ungeniert „Minderheitenterror“ aus, und die „Mainstream-Medien“ bekommen wieder mal nichts mit.

„Danke, Merkel !!1!11!“. Um uns gewöhnlichen (Gut-)Menschen dennoch einen Kommunikationsweg zum Besorgten zu ermöglichen, haben Feustel, Grochol, Prüwer und Reif ein Glossar der Montags-Spaziergänger zusammengestellt.

Die Autoren mit ihrem sprach- und politikwissenschaftlichen Hintergrund kommen aus dem Umfeld des sprachlos-blog.de, ihr Wörterbuch sammelt 150 Begriffe, mit denen PEGIDA und AFDler, der „kleine Mann“ und der besorgte Bürger gerne um sich werfen, und deren Unsinn nicht selbstverständlich ist.

Hier wird kartografiert und kritisiert, natürlich unvollständig und bewusst wertend. Das Buch erfasst den sprachlichen Zauber, der stets mit Ängsten von Menschen spielt, eine vermeintliche Opfermentalität schafft, dabei Tabubrüche inszeniert, um noch so derbe Zumutungen als verkannte Wahrheiten zu deklamieren.

Die längst überfällige Aufarbeitung besorgter Sprache ist eine stets unterhaltsame, aber auch bedrückende Lektüre, bietet Einblick in triste Gedankengänge und liefert dabei nicht selten eine unfreiwillige Komik, auch wenn einem das Lachen oft im Hals stecken bleibt.

Bestens geeignet als Argumentationshilfe gegen Stammtischgeschwurbel.