DER ZAUBERER VON OZ

Lyman Frank Baum, Eric Shanower, Skottie Young

Judy Garland, rote Glitzerschuhe und „Follow the yellow brick road“, daran dürften Generationen von Filmaffinen bei dem Titel „Der Zauberer von Oz“ denken. Und obwohl der Gruselfaktor der recht altbacken wirkenden grüngesichtigen Bösen Hexe des Westens (1939 fehlte wohl ein wenig die Erfahrung in Sachen Farbwirkung im Film) für Erwachsene ziemlich gegen Null gehen dürfte, kann diese kleine Kinder – frisch ausgetestet – auch heute noch in Angst und Schrecken versetzen.

Sofern sie sich auch nur ansatzweise an die Vorlage des Klassikers von Lyman Frank Baum halten, konnten Texter Eric Shanower und Zeichner Skottie Young also nur wenig falschmachen. Und Marvel, 1975 für die erste offizielle Comicadaption des Klassikers verantwortlich, hatte wohl noch einen Rechteanteil in der Schublade.

So wird die altbekannte Geschichte von Löwe, Blechmann, Vogelscheuche und der kleinen Dorothy in dezent an Tim Burton erinnernden Bildern also einmal mehr erzählt. Aber im Gegensatz zum Regisseur wusste Skottie Young, wie man Farbe effektiv einsetzen kann.

Heißt: New York Times-Bestseller und Eisner Award. Hut ab. Ursprünglich in acht Heften erschienen, später zu einem Hardcover-Sammelband zusammengefasst, ist nun auch eine günstige Softcover-Ausgabe der kompletten ersten (und einzig wahren) Oz-Geschichte veröffentlicht.

Nicht die erste Comicumsetzung und sicherlich auch nicht die letzte, aber auf jeden Fall eine gelungene. Schließlich hat das Abenteuer für Kinder auch 117 Jahre nach seiner Entstehung nichts an seiner Intensität eingebüßt.

Siehe oben. Warum? „Because, because, because / Because of the wonderful things he does“. Ob man die bereits als Hardcover erschienenen Nachfolgebände braucht? Weiß man nicht so genau.