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BAXTER DURY

Prince Of Tears

Dury? Ian Dury? „Sex & drugs & rock & roll“? Genau. Baxter ist der Sohn des 2000 verstorbenen Ian Dury, der zwar nicht gerade Punk machte, aber mit seinen BLOCKHEADS in den Siebzigern in diesem Kontext auch nach oben gespült wurde und dem die Rock’n’Roll-Welt einige wundervolle Textzeilen verdankt.

Schaut man sich die Diskografie von Ians 1971 geborenem Sohn Baxter an, so scheint der erst nach dem Tod seines Vaters den Mut gefasst zu haben selbst Platten zu veröffentlichen. Seitdem sind zig Singles erschienen, und „Prince Of Tears“ ist sein fünftes Album.

Das zieht zunächst irgendwie an einem vorbei, doch dann merkt man auf, irgendwas fasziniert hier. Es ist die lakonische Stimme, Dury rezitiert eher mit monotoner Stimme, als dass er singt, und seine Wortwahl ist bisweilen recht explizit.

Und apropos, in „Almond milk“ kommt einem plötzlich die andere Stimme sehr bekannt vor: yep, es ist wirklich Jason Williamson von SLEAFORD MODS. Dazu kommen lasziv hauchende Background-Sängerinnen, die Musik ist seltsam reduzierter Pop mit so einem gewissen Seventies- und Mod-Touch: ich glaube, Baxter Dury würde sich auch gut als Gastsänger von DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMEN eignen.

Das Album ist ein klassischer Grower: je öfter man es hört, desto mehr Gefallen findet man an diesem verschrobenen Stück Musik, das wirklich zwischen allen Stühlen sitzt.