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FOTOCRIME

Always Night

Was macht eigentlich Ryan Patterson, seit sich die famosen COLISEUM nach dem 2015er „Anxiety’s Kiss“-Album bald in Luft aufgelöst haben? Er frönt seiner Leidenschaft für Achtziger-Goth, speziell in der Machart von RED LORRY YELLOW LORRY und (frühen bis mittleren) SISTERS OF MERCY.

Zusammen mit Nick Thienemann (YOUNG WIDOWS) an der Gitarre und Shelly Anderson am Bass hat er als Sänger und Mann an Tasten und Knöpfen als R. Pattern FOTOCRIME gegründet. Zuerst erschien die in Eigenregie veröffentlichte „Always Hell“-3-Song-7“, und nun mit „Always Night“ eine 6-Song-EP, die neben drei neuen Songs auch die drei der 7“ enthält, wobei der Track „Tectonic shift“ hier in einem „Continental Mix“ vorliegt, erstellt von Chelsea Wolfe-Collaborator Ben Chisholm.

Wäre das Ding original aus den Achtzigern, wäre es die B-Seite einer 12“ gewesen ... Trotz des Stilwechsels ist Patterson seinem Freund und Produzenten J. Robbins treu geblieben, im Gegensatz zu vielen anderen Neo-Achtziger-Releases kommt FOTOCRIME ganz ohne garagig-trashige Note aus, sondern wummert wuchtig, wie die Originale.

Bisweilen neigt Patterson allerdings eine Spur zu sehr in Richtung der Spätachtziger-Sisters, als es jenseits von „This corrosion“ ganz finster wurde. Aber grundsätzlich ist hier alles super, sofern man a) erwähnte Klassiker liebt und b) keine COLISEUM-Anleihen erwartet.

Mein Hit: „Always hell“