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LECK

Frauengold

Provozieren, Jörn Birkholz’ liebstes Hobby. Als Autor („Das Ende der liegenden Acht“) wie auch als Musiker. Für sein musikalisches Projekt DAS LECK hat er sich mit Stephan Groß und Justyna Hellfeuer (plus Gäste) zusammengetan und zeigt gleich auf dem Frontcover, wo der Hammer hängt.

Denn das ziert ein Männerkopf, der mit lüstern herausgestreckter Zunge in Richtung dreier ein Bein in die Luft reckender Ballerinen zielt. Dazu Stencilschrift und puristische, schwarzweiße Optik, CRASS lassen grüßen.

Ja, politisch ist DAS LECK schon, anarchistisch auch, wenn auch auf eine andere Weise als CRASS. Satte dreißig Tracks aus gitarrenunterlegten Zitatversatzstücken und Flachwitzen, paar- und kreuzgereimt bis zur Schmerzgrenze.

Und Zitate erzeugen bekanntlich Gegenzitate: „Papa trinkt Bier, Mama ist krank / Und kein Pfennig auf der Bank“, „Zurück zum Beton, zurück zur Natur / Heute bleibt die Küche kalt und morgen geht’s zur Kur“, „Tattoo am Bein, das ...

ist ... fein!“, „Unter den Brücken / Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein / Keine Ängste, keine Sorgen / Kannst du mir nen Euro borgen?“ Dem ist fast nichts hinzuzufügen. Dada. TRIO auf Acid.

Bremer(havener)/Berliner Gegenschule, nur für die ganz Harten. Lehre: Die Gesellschaft ist scheiße. Das Leben auch irgendwie.