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LILLINGTONS

Stella Sapiente

Nach elf Jahren melden sich die LILLINGTONS mit einem neuen Album zurück. Die Appetizer-EP „Project 313“ versprach Altbewährtes, doch „Stella Sapiente“ überrascht, verstört und packt mich dann mit intensiver Wucht.

Die Trademarks der Band sind vorhanden, doch viel mehr als auf frühen Alben herrscht auf dieser Scheibe eine melancholische und düstere Atmosphäre, die durch Kody Templemans einzigartigen Gesang, der oftmals noch ein paar Oktaven höher ausfällt als gewohnt, und deutliche New-Wave-Einflüsse in eine neue Dimension gehoben wird.

Dieses wird bei Songs wie „Golden dawn/Knights templar“, Night visions“ oder „Cult of dragon“, welche an THE CURE, THE SMITHS oder späte PETER & THE TTB erinnern, besonders deutlich. Die straighten Nummern sind ebenfalls musikalisch differenzierter umgesetzt und begeistern mit wilden, laut abgemischten Melodiegitarren, überbordenden Refrains oder derben Metalwänden wie bei „The walker“ oder dem krönenden Abschluss „Drawing down the stars“.

„Stella Sapiente“ lässt mich inzwischen nach fast jedem Durchlauf ausgelaugt und euphorisiert zugleich zurück, verbindet die Platte doch einen morbiden Charme, wie ihn zum Beispiel „Rocket To Russia“ von den RAMONES besaß, mit fabelhaftem Songwriting.

Eine Platte des Jahres!