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SAVAK

Cut-Ups

Eine ganze Menge alter Bekannter trifft man hier: Sohrab Habibion war einst bei EDSEL, später bei OBITS; Michael Jaworski bei COPS und VIRGIN ISLANDS; James Canty (der jüngere Bruder von Brendan Canty von RITES OF SPRING und FUGAZI) kennt man unter anderem von THE MAKE-UP sowie FRENCH TOAST), und Matt Schulz war bei ENON, HOLY FUCK und ein paar weiteren Bands.

Eine Ex-Washington, D.C.-Allstar-Band quasi, wobei dieses „Allstar“ sich letztlich auf dem Level von Leuten abspielt, die seit Jahrzehnten alles kaufen, was die Musikszene der US-Hauptstadt hervorbringt – selbst wenn die Band offensichtlich in Brooklyn ansässig ist ...

„Cut-Ups“ ist das zweite Album von SAVAK, 2016 war das Debüt „Best Of Luck In Future Endeavors“ erschienen. Auf der Bandwebsite beschreiben SAVAK ihre Musik ganz schön eklektisch als beeinflusst von „’60s Texas psychedelia“, britischem Pub Rock, Frühachtziger US-Hardcore sowie einem Hauch Zamrock (Rockmusik, wie sie in den Siebzigern in Sambia gespielt wurde) und Chicha (peruanische Cumbia-Musik).

Klingt ganz schön angeberisch, aber da „Cut-Ups“ – mit deutlichem Schwerpunkt im Psychedelic-Garage-Rock – ein rundum angenehmes Album aufgenommen haben, verzeiht man ihnen dieses latente Großspurigkeit gerne.

Als Anspieltipps geben sie noch NEU!, THE GUN CLUB, AGENT ORANGE, THE FALL, MAGAZINE, LOVE, MISSION OF BURMA, GANG OF FOUR, THE BYRDS und TELEVISION mit auf den Weg, und an dem Punkt ist man ungefähr so orientiert, wie wenn man mit zugebundenen Augen auf einem Bürostuhl Karussell fährt.

All das trifft zu, und dann auch wieder nicht. Ein wirklich schönes Album, das man auch textlich aufmerksam zur Kenntnis nehmen sollte. Ein Satz wie „Loneliness is a prison / That slowly kills your soul“ aus „Like Gary Wilson said“ ist einfach zu gut, um ungehört zu bleiben.