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TEMPLARS

Deus Vult

Zwölf lange Jahre für die weltweite TEMPLARS-Fanatique-Gemeinde nehmen endlich ein Ende, eine immense Durststrecke, nur unterbrochen von gelegentlichen Trostpflastern im Kleinformat. Entsprechend schweißgebadet war die Vorfreude auf das neueste Acre Studios-Trommelfeuer der N.Y.-Institution in Sachen Brickwall-Mörtel-Beat mit antisocial Chiswick-Note, stramm auf „Skinhead in Sta-Prest“-Bügelfalte genäht und „Hard As Nails“-LoFi wie LAST RESORT 1980.

Die bisherige Resonanz ist einhellig euphorisch, ein weiterer Meilenstein, keine Frage. Doch ohne den Stellenwert der Band kleinreden zu wollen, teilen kann ich diese Meinung nur mit Abstrichen.

Der hauseigene Trademark-Sound ist dieses Mal vergleichsweise dünn und hell ausgefallen, die schroffen Ecken und rohen Platzwundenkanten sind zu rundgeschliffen, wodurch einigen Songs der nachhaltige Eindruck verlorengeht.

Hervorstechende Ausnahmen lassen sich dennoch vermelden: „Middle road“ vertritt einen beeindruckenden „Loud & Clear“-SUBCULTURE-Standpunkt mit Garageland-Charme, „Coers saignes“ belebt französische Geschichte via R.A.S.

oder L’INFANTERIE SAUVAGE, „Propaganda“ geht auf No-Future-Betriebsausflug und „Misspent youth“ könnte man direkt auf „Skinhead Anthems“ verorten. Stärken, die zwar die Schwächen durchaus aufwiegen können, jedoch für das Album insgesamt gesehen hinter den Möglichkeiten zurückbleiben.