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THOT

Fleuve

Schroffe Soundtexturen im elektrifizierten Spannungsfeld zwischen Industrial und Post-Rock mit scheppernden und schleppenden Riffs und Geflüster im dystopischen Gewand kantiger Rhythmen, damit erinnern THOT an eine zeitgemäße Version von THROBBING GRISTLE (als ob diese gerade mit NEUROSIS im Studio kooperieren würden) mit Dark-Wave-Attitüde.

Das belgische Quartett verwendet zur Eigenbeschreibung seiner Soundscapes ein treffendes Zitat von Bert Brecht: „Der reißende Strom wird gewalttätig genannt. Aber das Flussbett, das ihn einengt, nennt keiner gewalttätig.“ Und in ihrem eruptiven Klanggewitter musikalisch einengen lassen sich THOT keinesfalls.

Das von Magnus Lindberg (CULT OF LUNA) produzierte Album vermittelt in jedem Song einen endzeitlichen-apokalyptischen Sound, bei dem keinen Gefangenen gemacht werden. Thot ist im Übrigen in der ägyptischen Mythologie der Gott des Mondes, der Magie, der Wissenschaft und der Weisheit und es ist selbsterklärend, dass man die Songs auf „Fleuve“ am besten in der Nacht bei Vollmond hört, während man den Gin aus kleinen Schädeln trinkt.