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ACHTERBAHN

Der Katastrophenfilm stellte in den Siebzigern schon eine eigenartige Form von Eskapismus dar, wurde der Zuschauer dabei doch mit Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Meteoriten, Flugzeugabstürzen oder Schiffshavarien konfrontiert, um nach dem unausweichlichen Happy-End dieser Filme möglicherweise den Katastrophen des echten Lebens etwas hoffnungsvoller begegnen zu können.

Auch „Achterbahn“ von James Goldstone – der Soundtrack stammt von Lalo Schifrin – wird diesem Genre zugeordnet, gehört dort aber ebensowenig hin wie John Frankenheimers „Schwarzer Sonntag“ aus demselben Jahr.

Zwar geht es in beiden Filmen um Katastrophen-Szenarien, die aber nicht durch Mutter Natur über die Menschheit kommen, sondern von der eigenen Spezies produziert werden. Und so sind „Achterbahn“ wie auch „Schwarzer Sonntag“ Thriller über terroristische Akte, die inzwischen auf ein diesbezüglich deutlich sensibilisierteres Publikum treffen.

In „Achterbahn“ geht es um einen Erpresser, der gleich zu Beginn des Films in einem Vergnügungspark den Zug einer Achterbahn entgleisen lässt und anschließend droht, in anderen Vergnügungsparks weitere Anschläge zu verüben, falls die Betreiber ihm nicht eine Million Dollar zahlen.

Die Spannung leidet etwas darunter, dass der Zuschauer in „Achterbahn“ von Anfang an die Identität des Erpressers kennt, während der mit der Untersuchung beauftragte technische Inspektor Harry Calder (George Segal) und der FBI-Agent Hoyt (Richard Widmark) lange Zeit im Dunkeln tappen.

Dafür sind die Szenen mit den Anschlägen in den Vergnügungsparks immer noch ziemlich wirklichkeitsnah und schockierend. Koch präsentiert den Film jetzt das erste Mal auf Blu-ray in ausgezeichneter Qualität und vor allem ungeschnitten, denn bisherige DVD- und VHS-Veröffentlichungen waren immer leicht gekürzt.